Sonntag, 4. März 2012

... und schon wieder ein Buch beendet...


288 Seiten / Rohwolt Polaris
ISBN: 978-3862520244
13,95 Euro

Klappentext:
Irgendwann ist Sense! Faschingsumzug im Vogelsberg: Jubel, Trubel, Heiterkeit, und am Ende wird ein Mann erschlagen. Der Tote war verkleidet: als Tod. Kriminalhauptkommissar Henning Bröhmann passt das überhaupt nicht. Er ist nämlich am selben Tag von seiner Frau verlassen worden und muss nun nicht nur einen Mord aufklären, sondern sich auch um Kinder, Haus und Hund Berlusconi kümmern. Wobei nicht ganz klar ist, was mehr schlaucht: die Suche nach dem Täter, der Alltagskampf mit einer schwer pubertierenden Tochter oder die Frondienste in der Kindertagesstätte «Schlumpfloch». Die Ermittlungen in Sachen Sensenmann führen direkt in die Schattenwelt der mittelhessischen Faschingskultur, zum Stimmungsmusiker Herr Bärt, der mit dem Schlager «Lass uns fummeln, Pummel» zu zweifelhaftem Ruhm gelangt ist. Sie führen außerdem zum depressiven Sohn des Toten, zu schrecklichen Comedy-Galas, jahrzehntelang totgeschwiegenen Schweinereien, mancherlei Liebeswirrungen, einem Verhör in einer finnischen Feng-Shui-Sauna und am Ende zu einem so dramatischen wie überraschenden Finale.

Meine Meinung:
Ich muss zugeben, ich habe nichts von diesem Buch erwartet, aber es hat mich einfach umgehauen. Ich konnte heute fast nichts anderes tun, als wie besessen dieses Buch lesen. Und es hat sich gelohnt.

Dietrich Faber beschreibt die Personen so lebensnah, dass man denkt, man ist mitten im Geschehen. Besonders die Memme Henning Bröhmann hat es mir angetan. Anfangs wirkt er viel älter als 38, denn er jammert über alles und hat keine Energie für Irgendwas. Er wirkt so, als hätte er längst mit seinem Leben abgeschlossen.  Im Laufe des Buches ändert sich das, allerdings weiss ich nicht genau, wie es in einem zweiten Teil mit ihm und seiner Frau Franziska weiter gehen soll und ob er überhaupt dieses "memmige" beibehalten wird.  Gut gefallen hat mir auch, dass er sich selbst auf die Schippe nehmen kann.

Die Geschichte wird aus Sicht von Henning erzählt und teilweise auch als eine Art Tagebuch aus Franziskas Sicht. Ich würde das Buch nicht als Krimi bezeichnen, da eigentlich das Geschehen in Hennings Privatleben im Vordergrund steht und die Auflösung des Mordes nur Beiwerk ist.

Der zu lösende Mordfall ist eigentlich recht einfach, aber die Ermittler ermitteln vor sich hin - ziemlich planlos. Der Einzige, der ein wenig Ahnung hat, was er tut, fällt für mehrere Wochen aufgrund der Erkrankung seiner Tochter aus. Also ist Bröhmann als leitender Hauptkommissar auf sich allein gestellt - und versagt auf ganzer Linie. Nicht nur, weil ihm eigentlich der Fall völlig egal ist, sondern auch, weil er eigentlich nie zur Polizei gehen wollte. Am Ende des Buches bemerkt man bei ihm aber, dass es ihm wohl genauso geht, wie es in den üblichen Krimis oder Thrillern üblich ist. Er will den Fall lösen.

Ein tolles Buch, das mir das Gefühl einer warmen  Decke vermittelt hat und das ich jedem empfehlen kann.

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